KI in der Medien­branche – der wachsende Trend zur Integration von Computer Vision und KI-basierten Tools

Bilder und Videos haben sich in den vergan­genen Jahrzehnten zu einer der wichtigsten Medienform entwi­ckelt und werden in verschie­denen Bereichen als effek­tives Mittel zur Steigerung des Absatzes genutzt. Laut Report­Linker wird der KI-Markt bis 2027 voraus­sichtlich auf 312,4 Mrd. USD anwachsen.
Neben der Produktion, Nutzung und Verwertung von digitalem Bild- & Video­ma­terial, das von TV-Sendern (Privaten‑, Öffentlichen- und Pay-TV-Sendern), Filmpro­duk­ti­ons­firmen und Streaming-Anbietern (Video-on- Demand), aber auch von Werbe­agen­turen und Verlagen einge­setzt wird, spielen Bilder und Videos ebenfalls eine wichtige Rolle bei beispiels­weise der Quali­täts­kon­trolle, im Digital Asset Management Systemen, beim Autonomen Fahren oder in Archiven von Städten und Kommunen.

Die aktuelle Marksi­tuation bildet eines jedoch nicht ab – wegen der schnell steigenden Menge an Bildern und Videos in unter­schied­lichen Branchen fehlt es dem Großteil der Nutzer von visuellen Daten an adäquaten und innova­tiven Lösungen zur automa­ti­sierten Analyse, Verschlag­wortung und Verwaltung ihrer Medien­daten um wichtige Entschei­dungen zu treffen und Prozesse zu optimieren. Die stetig wachsende Anzahl an Bildern und Videos wird für die Unter­nehmen zu einem immer größer werdenden Problem, das bis dato nur mit großem zeitlichem Aufwand und höheren Kosten gelöst werden kann. Ein neuer Geschäfts­bedarf wurde geschaffen, der von innova­tiven Unter­nehmen erfüllt werden muss, die KI und Machine Learning-Tools einsetzen um Inhalte tiefgreifend zu verstehen.
Eine riesen Heraus­for­derung für Content-Produzenten ist das Auffinden von Archiv­ma­terial für quali­tativ hochwertige und auf den Nutzer angepasste Inhalte und das für eine Breite an Konsu­menten. Es gilt, bessere Inhalte mit weniger Zeitaufwand und Ressourcen zu erstellen. Das ist für viele Unter­nehmen eine scheinbar unmög­liche Heraus­for­derung.

Wie funktio­niert die Extraktion von Metadaten bisher?

Gründe hierfür sind vor Allem die Art und Weise wie Redak­teure, Journa­listen, Rundfunk­an­stalten ihren Bestand an Medien­daten verwalten, welcher Grundlage für die Erstellung neuer Inhalte darstellt. Bilder und Videos liegen meist nur teilweise beschriftet oder überwiegend sogar komplett ohne Zusatz­in­for­ma­tionen unauf­findbar in unter­schied­lichen Datei­sys­temen oder internen Ordnern.

 

Derzeit muss diese Zielgruppe ihre visuellen Daten manuell beschriften, um Erkennt­nisse zu gewinnen, was ein sehr zeitauf­wän­diger, teurer und fehler­an­fäl­liger Prozess ist. Ein Mitar­beiter braucht etwa 24mal länger für die Analyse visueller Daten im Vergleich zu einem Recognition Service auf KI-Basis, wie dem von DeepVA. Diese einge­sparte Zeit ist sehr wertvoll und kann für andere Aufgaben oder Heraus­for­de­rungen genutzt werden.

 

Hat ein Content-Produzent beispiels­weise eine Idee für neue Inhalte im Kopf, liegt ein großes Stück Arbeit vor ihm, bevor diese umgesetzt werden kann. Mit etwas Glück kann er anhand von 1–2 Stich­worten passendes Material in dem verteilten Datei­system finden, voraus­ge­setzt, eine solche Datei wurde beschriftet abgelegt. Realis­ti­scher ist jedoch, dass der Content-Produzent zahlreiche Bilder durch­suchen muss, bevor er brauch­bares Material findet und selbst dann herrscht Unklarheit, ob nicht doch noch irgendwo ein besseres Bild existiert. Aufgrund von Zeitdruck wird jedoch auf eine weitere Suche verzichtet, worunter die Qualität und damit die Engagement Rate der Nutzer leidet.

 

Rundfunk­an­stalten sehen sich in einer noch komple­xeren Situation. Die Anzahl der Zuschauer ist sehr viel größer und dementspre­chend unter­scheiden sich auch die Nutzer­prä­fe­renzen bezüglich der Medien­in­halte und Endgeräte erheblich. Die daraus resul­tie­rende Diver­sität und der Umfang der Inhalte macht es noch schwie­riger schnell benötigte Inhalte abzurufen.

Die Entwicklung der Techno­logie hat den Zugang zu Live- und On-Demand-Berichterstattung erleichtert. Das Publikum konsu­miert Medien und Nachrichten nicht mehr nur über den Fernseher, [TV1] sondern über alle Geräte und Platt­formen; und das mit einem nahtlosen On-Demand Zugang. Außerdem konsu­mieren sie die Medien in einer Vielzahl von Formaten.

 

Rundfunk­an­stalten sehen sich gezwungen, täglich kreativere und bessere Inhalte zu erzeugen, ohne zusätz­liche Verschwendung von Ressourcen. Dies führt dazu, dass der Daten­be­stand konti­nu­ierlich wächst und Mitar­beiter mit der manuellen Beschriftung und der Verwaltung ihrer Medien­daten nicht mehr hinter­her­kommen. Die Produk­ti­vität der unter­schied­lichen Workflows nimmt rapide ab und somit auch die Qualität der veröf­fent­lichten Inhalte.

 

Mit dem Einsatz digitaler Hilfs­mittel kann die Effizienz und Qualität im Umgang mit Metadaten gesteigert werden und die Arbeitslast bereits verringert werden. Schon heute existiert eine Vielzahl von Tools wie Digital/Media Asset Management Systeme, die bspw. die Arbeit von Online-Redaktionen erleichtert und Journa­listen entlasten bzw. die Abläufe für bspw. das Publi­shing verein­fachen. Zu den techno­lo­gi­schen Entwick­lungen, denen branchen­über­greifend große Mehrwerte zuerkannt werden, gehört auch Künst­liche Intel­ligenz (KI), die die Leistungs­fä­higkeit derar­tiger digitaler Tools nochmals deutlich erweitert.


AIinMedia

KI wird in der Medien­branche zur Effizi­enz­stei­gerung einge­setzt

Derzeit bietet KI den Medien­un­ter­nehmen die Möglichkeit, jegliche content-bezogenen Workflows zu optimieren. Hierbei geht es insbe­sondere um die Automa­ti­sierung von Abläufen, beispiels­weise die Automa­ti­sierung von Bilder­kennung, Hilfe bei der Entschei­dungs­findung oder die Perso­na­li­sierung des Kunden­er­leb­nisses. In allen drei Anwen­dungs­fällen spielt Computer Vision mit der automa­ti­schen Extra­hierung von Metadaten in Bildern und Videos eine entschei­dende Rolle.

Der Haupt­vorteil von KI ist die Fähigkeit, auch große Daten­mengen innerhalb kurzer Zeit zu analy­sieren und daraus Handlungs­emp­feh­lungen abzuleiten. Sie handelt wie ein Mensch – nur dass ihre Entschei­dungen streng fakten­ba­siert sind und auf einer Fülle von Infor­ma­tionen beruhen. Dabei kann sie sowohl auf externe (Social Media, News-Aggregatoren, Suchma­schinen etc.) als auch interne Daten­quellen (bspw. Archiv oder Nutzer­ver­halten auf der Webseite) zugreifen.

Das Ergebnis des Einsatzes von Computer Vision Lösungen ist für viele Unter­nehmen mehr als vielver­spre­chend. Die präzise Suche nach gewünschten Inhalten mit Vorschlägen für ähnlich geeignete Inhalte und das Navigieren durch große Daten­mengen für die Erstellung neuer Inhalte und die Wieder­ver­wendung alter Inhalte soll die Arbeit vieler Mitar­beiter erleichtern und sogar verbessern. Autoren können sich mehr auf den kreativen Part Ihrer Arbeit konzen­trieren, Redak­teure werden produk­tiver und Konsu­menten können leichter für Sie inter­es­sante Inhalte finden.

Das Thema KI ist also allge­gen­wärtig und wird in Zukunft einen sehr hohen Stellenwert einnehmen.

Trotz des großen Poten­tials wird KI und Computer Vision dennoch nur von wenigen Medien­un­ter­nehmen produktiv einge­setzt. Viele Unter­nehmen sind unver­traut auf diesem Gebiet, müssen aber nachziehen, um konkur­renz­fähig zu bleiben.

Das Problem ist, dass viele Unter­nehmen eine so große Menge an diversen Daten besitzen, dass herkömm­liche Recognition Services und Dataset-Management Tools nur einen Bruchteil davon erkennen und richtig verwalten können. Dadurch bleiben nach wie vor viele Inhalte im Archiv versteckt und bieten keinen Mehrwert. Die Lösung dieses Problems ist die manuelle Beschriftung der Daten durch Mitar­beiter, ein Prozess, der aufgrund der Daten­menge für Unter­nehmen zu teuer und zu aufwendig ist, der Einsatz von KI wird dementspre­chend erstmal vertagt.

Wofür wird KI in Medien­un­ter­nehmen konkret einge­setzt?

Für Medien­un­ter­nehmen liegt das Potential von KI und Machine Learning wie für viele andere Branchen auch in den Daten, die sie generieren und verar­beiten. Einsatz­mög­lich­keiten reichen von einem besser durch­such­baren Archiv über die Optimierung von Geschäfts­pro­zessen bis hin zu einem perso­na­li­sierten Nachrichten- Stream der Leser:innen und Nutzer:innen, Markt­for­schung und Nutzer­ana­lysen.

Der Einsatz von KI in Medien­un­ter­nehmen ermög­licht aber auch völlig neue Services, wie beispiels­weise die automa­tische Verschlag­wortung oder die Ableitung von Handlungen in Videos, wie es die Software von DeepVA ermög­licht. Mit Hilfe verschie­dener KI-Tools, wie dem Dataset-Management, der automa­ti­sierten Trainings­da­ten­er­stellung und somit der Möglichkeit eigene KI-Modelle aufzu­bauen, und der Indexierung von unbekannten Inhalten können Unter­nehmen den manuellen Aufwand elimi­nieren und das volle Potential des Archivs und deren Inhalte zu nutzen. All diese Tools können ganz intuitiv auf der AI-Plattform von DeepVA angewendet werden und ermög­lichen einen schnellen und leichten Einstieg in die KI, ganz ohne Exper­ten­wissen.

Künst­liche Intel­ligenz wird für bahnbre­chende Verän­de­rungen in allen Branchen verant­wortlich sein – auch in der Medien­branche.

Ralf Jansen

Software Architekt bei Vidispine – An Arvato Systems Brand

Warum sollten Medien­un­ter­nehmen KI einsetzen?

Tools mit integrierter Künst­licher Intel­ligenz (KI) haben ein großes Potenzial die Arbeit in Medien­häusern zu verändern. Dabei werden gegen­wärtig zwei Entwick­lungs­pfade verfolgt: Zum einen können KIs einfache Redak­ti­ons­auf­gaben übernehmen. Ein promi­nentes Beispiel ist die Anfer­tigung standar­di­sierter Berichte von Fußball­spielen im Amateur­fußball.

Bis KI quali­tativ hochwertige Berichte und Repor­tagen anfer­tigen kann, ist aber noch weitere Entwick­lungs­arbeit nötig. Ausge­reift hingegen ist der Einsatz von KI für die Unter­stützung der redak­tio­nellen Arbeit – insbe­sondere im Online-Umfeld. KI kann Redak­tionen von repeti­tiven Aufgaben entlasten und so Freiräume für die originäre journa­lis­tische Arbeit schaffen. KI-Tools können Redak­teuren helfen, die neuen Anfor­de­rungen der digitalen Welt leichter zu bewäl­tigen. Die redak­tio­nellen Abläufe werden effizi­enter, die Resultate können automa­ti­siert aufge­wertet und nachver­wertet werden.

Verlage, Medien­häuser und insbe­sondere Online-Redaktionen haben für den Einsatz von KIs außerdem einen entschei­denden Vorteil: Sie verfügen durch ihre Veröf­fent­li­chungen über große Mengen an- (digita­li­sierten) Infor­ma­tionen, die zum Training von KIs, also dem Aufbau eigener KI-Modelle, genutzt werden können. Der Vorteil bei einem KI-Einsatz: Eine separate, zusätz­liche Verschlag­wortung von Content ist nicht mehr nötig. Die KI analy­siert vorhandene Texte und ordnet sie Topics und Begriffen zu. Das gilt nicht nur für Artikel, sondern auch für Inhalte, die auf Webseiten vorhanden sind.

Aus Erfahrung reali­siert der Einsatz von KI in der Medien­branche deutliche Produk­ti­vi­täts­ge­winne und Zeiter­spar­nisse. Das bestätigt auch der Journa­lismAI Report: Er findet als Haupt­grund für den Einsatz künst­licher Intel­ligenz in der redak­tio­nellen Arbeit eine Effizi­enz­stei­gerung. Die Erstellung von medialen Inhalten beschleunigt sich. KI kann den kompletten digitalen Publi­shing Prozess von der Themen­findung bis zur Distri­bution und Analyse unter­stützen und nimmt Redak­tionen einen großen Teil der Anfor­de­rungen bei der „techni­schen“ Optimierung des Artikels ab.

„Künstliche Intel­ligenz wird in allen Branchen für bahnbre­chende Verän­de­rungen verant­wortlich sein – auch in der Medien­branche. In der Vergan­genheit haben sich vor allem Unter­nehmen durch­ge­setzt, die den digitalen Wandel angenommen haben. Daher sollten Medien­un­ter­nehmen besser heute als morgen auf neue Techno­logien setzen – und dabei mutig sein, etwas auspro­bieren.“

Wenn es um Nachrichten geht, wollen die Zuschauer eine aktuelle Bericht­erstattung und werden einen Medien­kanal für einen anderen verlassen, wenn die Berichte schneller eintreffen. Wenn es um Unter­haltung geht, wollen sie einfach zu bedie­nende Schnitt­stellen mit einer Fülle von Inhalten, aus denen sie auf Abruf wählen können. Netflix ist aufgrund seiner Benut­zer­freund­lichkeit in Verbindung mit seiner Bibliothek einzig­ar­tiger Inhalte führend, und Medien­an­bieter und Nachrich­ten­kanäle müssen schnell handeln und einfache Benut­zer­er­fah­rungen bieten, um sich gegen die Konkurrenz durch­zu­setzen.

KI gegen Mensch?

Zukünftig geht es um die Frage: wird KI die Arbeit von Journa­listen, Produ­zenten Archi­varen überflüssig machen? Experten sind sich einig und beant­worten diese Fragen mit nein. Algorithmen werden Aufgaben abnehmen, die Maschinen schneller und besser erledigen. Aber Algorithmen müssen entwi­ckelt, gesteuert und geprüft werden. Die Zusam­men­arbeit von Mensch und Maschine ist in der Medien­branche die nächste große Aufgabe.

Die Gefahr, dass künstliche Intel­ligenz Medien­schaf­fende ersetzen wird, sehen Experten nicht; es gibt bereits KI-Systeme, die Musik kompo­nieren, Texte verfassen oder Bilder malen. Diese Systeme sind jedoch eher die Ausnahmen. Echte Kreati­vität ist eine Eigen­schaft, die uns Menschen eigen ist. Die Maschine schlägt Menschen vor allem in der Verar­beitung und Aufbe­reitung von Daten. Die Maschine schlägt Menschen vor allem in der Verar­beitung und Aufbe­reitung von Daten.

Machine Learning und Kreati­vität sollten also nicht gegen­sätzlich betrachtet werden, am Besten gehen Kreati­vität und Data Science von Anfang an Hand in Hand. Erfolg­reiches Produ­zieren von Content, Beiträgen und Filmen ist immer eine Kombi­nation aus Kreati­vität und Wissen über die Daten.

AI vs. human

Journa­listen werden algorith­misch aufge­rüstet und sind in der Lage, ihre mensch­lichen Fähig­keiten auf neue und effek­tivere Weise einzu­setzen

Ralf Jansen

Software Architekt bei Vidispine – An Arvato Systems Brand

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